Chalilio- Logo

CHALILIO-
Pressestimmen




"Jazz and viel more" präsentiert

Offener Abend des neugegründeten Vereins im Antoniersaal

Memmingen (kw).
Der Verein JAM, Jazz and more e.V. präsentierte sich jetzt im Antonierhaus. Der Vereinsvorsitzende Oskar Riha gab neben einem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte von JAM einen informativen Ausblick auf Ziele und Vorhaben des Vereins. Als Highlights der kommenden Monate kündigte er zwei Konzerte an:

Am 22. April spielt der Saxophonist Kenny Garret und am 22. Juni der Gitarrist Robben Ford im Maximilian- Kolbe- Haus.
Danach gehörte die Bühne ganz den musikalischen Gästen des Abends.

Den Anfang machte das Blockflötenquartett Chalilio, vier exzellente Musikerinnen, die Ausschnitte aus ihrem rhythmisch äußerst anspruchsvollen Jazzprogramm vortrugen und die temporeichen Stücke mit scheinbar müheloser Leichtigkeit bewältigten. Sie verbanden die zeitgenössischen Kompositionen mit sketchartig vorgetragenen, originell- hintergründigen Zwischentexten von Klaus Walch und hatten so die Möglichkeit, sich über ihr perfektes Flötenspiel hinaus mit Sprechrollen als Charaktere zu definieren und ihre Präsenz zu unterstreichen.
[...]
(MEMMINGER ZEITUNG vom 13.03.99)
Zurück zum Seitenanfang


Ruckzuck hatten die vier Damen von "Chalilio" das Publikum auf ihrer Seite und mit dem Gerücht der "Blökflotte" statt der Blockflöten(gruppe) aufgeräumt. Es war ein technisch, musikalisch und humoristisch brillanter Abend. (Untertitel Photo)

Weit mehr als nur ein lästiges Übel

"Chalilio" und die Blockflöten: Zu Krallen gekrümmte Finger

Füssen. (glo).
"Sprachgarni-Dur-und-Moll" stand als kalauerndes Motto über einem Konzert der Blockflötengruppe "Chalilio" im Kleinen Kursaal. Carola Bodanowitz, Sissi Gerlach, Petra Jaumann-Bader und Eva Langenwalter sind wahre Meisterinnen auf ihren verschiedenen Flöteninstrumenten und ließen erleben, daß die Blockflöte mehr sein kann als ein notwendiges Übel für die frühe musikalische Erziehung - wo ja aus einer Flötengruppe schnell mal eine "Blökflotte" wird.

Mit technischer Perfektion und selbstverständlicher Intonationssicherheit wurden Werke aus der Renaissance, dem Barock und der Gegenwart, aber auch aus dem Stilbereich des Jazz vorgetragen. Andreas Hörl assistierte bei letzterem dezent am Schlagzeug.
Nicht nur musikalisch, auch verbal hatte es das kabarettistisch begabte Quartett in sich. Da wurde in der Rollenverteilung "nüchtern - kess - versponnen - gescheit" in gestelzter Rede der Psychologen, Philologen und Vernissagen-Festredner geblödelt und gekalauert, daß sich die (Dach-)Balken im Kleinen Kursaal bogen. Die vier Damen entfalteten zum Beispiel unter dem Stichwort "Brennwert" die ökologischen und ökonomischen Vorzüge einer Blockflöte gegenüber dem Klavier recht wortreich; dabei kam am Ende nichts

anderes heraus als die uralte Musikantenweisheit: " Klavier brennt länger!" Avantgardistische Stücke wie "Kadenza" von W. van Nieuwekerk warteten mit ungewöhnlichen Techniken wie gleichzeitigem Singen und Blasen auf. Ein musikalischer Nonsens besonderer Art war "Dupuy Ren" von Mischa Käser, eine Hommage an den französischen Mediziner fast gleichen Namens, der im vorigen Jahrhundert als erster die lästigen Sehnenverkürzungen an der Hand operiert hatte. Das Stück besteht eigentlich nur aus einer einzigen Tonwiederholung, die - unterschiedlich gegriffen und gepfiffen - zum Schluß die Zuhörer nur noch auf die zu Krallen gekrümmten Finger der Akteurinnen starren ließ; der Rezensent spürte seine diesbezügliche Operationsnarbe deutlich.
Aber selbst bei hehrem Kulturgut, wie dem Concerto d-Moll von Antonio Vivaldi, blieb der "nötige Ernst" auf der Strecke, als ein vivaldi-übliches eintöniges Begleit-Genudel entlarvend um einige Takte in die Länge gezogen wurde. Auch hier durfte gelacht werden.
Die zahlreichen Besucher - darunter erfreulich viele Kinder - ließen sich von der Lockerheit anstecken, mit der die Damen von "Chalilio" ihnen Musik aus fünf Jahrhunderten nahebrachten - oder sollte man besser sagen: unterjubelten!?!
(FÜSSENER BLATT vom 17.05.99)

Unser Kommentar:
...auch wenn viele unserer Zuhörer bei "Dupuy Tren" ins Schmunzeln geraten - als "Nonsens" ist das Stück eigentlich nicht gedacht...
Es tut uns natürlich sehr leid, wenn wir den Rezensenten hier an einer seiner -verständlicherweise- empfindlichen Stellen "getroffen" haben, wir möchtem ihm trotz alledem für seine ansonsten recht objektive Berichterstattung danken!

Zurück zum Seitenanfang


Schräger Swing mit Holz

Ungewöhnliche Flötentöne in der Kreßlesmühle

(na). Bei Jazz und Flöte denkt man an eine Querflöte, doch quer lagen höchstens die Töne, die vier studierte Blockflötistinnen ihren rund zwanzig Instrumenten entlockten.

Der pure Spaß am Musizieren muß das Quartett zusammengebracht haben. Sie kommen aus der alten Musik, doch in der Kreßlesmühle boten sie vor allem Jazz, Filmmusik und zeitgenössische Komponisten. "Wir spielen Holz und reden Blech", lautete das Motto. Das Blech in Form von kabarettistischen Zwischenstücken hatte Klaus Walch den vier Musikerinnen auf den Leib geschrieben. Sie siedelten ihr geliebtes Instrument "zwischen Kochlöffel und Besenstiel" an, beschimpften sich als "moralinsaure Holzpfeifen", hatten zwischendrin "die Flöte gestrichen voll" und erörterten dann noch die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten: vom Frauenwochenende (Flöte aus selbstgezogenem Holz basteln) bis zur Festigung von Machtstrukturen für Manager (Flötentöne beibringen).
Während die messerscharf ausformulierten Kabaretteinlagen bisweilen einen Tick mehr Power im Vortrag verlangt hätten, überzeugte der musikalische Teil vollkommen. "Chalilio" nennen sich Carola Bodanowitz, Sissi Gerlach, Petra Jaumann-Bader und Eva

Langenwalter nach einem alten hebräischen Blasinstrument. Mit dem "Blues for Chalilio", vom Augsburger Eberhard Linck für das Quartett komponiert, swingten die vier ihr Publikum auf die schrägen Flötentöne ein. In klassischer Jazzmanier entwickelte jede ihr Solo von Baß bis Sopran.
Als Gast streichelte Andreas Hörl mit Gefühl und Drive sein Schlagzeug. Mochte man anfangs noch die lautstarke Macht der üblichen Jazzinstrumente vermissen, zeigte sich schnell die Stärke der Blockflöten: So leise sie sind, so gnadenlos reiben sich Halb-, Viertel-, ja sogar Achteltöne aneinander. Einer der vielen Höhepunkte: "Dupuy Tren", 1991 von Mischa Käser komponiert, baut aus einem nervös wiederholten Ton in winzigen Schritten eine Tonleiter von nahezu unerträglicher Spannung auf. Wie diese Töne überhaupt gegriffen werden, bleibt dem Zuhörer ein Rätsel.

Brillant und mitreißend

Die technische Brillanz entzückte: sie flüsterten, hauchten, hechelten, keuchten, summten, sangen. Bei den "Begegnungen" bliesen die vier Spielerinnen gar sieben Flöten gleichzeitig. Ein ungewöhnlicher, mitreißender Auftritt, mit reichlich Applaus bedacht.

(AUGSBURGER ALLGEMEINE vom 14.06.99)
Zurück zum Seitenanfang


Es muss nicht immer nur Blech sein

Blockflötenquartett begeistert im Aystetter Porzellanzimmer

Aystetten.
Er habe einen einfachen Geschmack, meinte der irische Dichter Oscar Wilde einst über sich, da ihm stets das Beste genüge. "Von allem das Feinste" stand auf dem Programmzettel von Chalilio, und es war kaum zu unterscheiden, ob sich dies auf das gepflegte Ambiente des Porzellanzimmers im Aystetter Schloss oder auf das großartige Konzert des Blockflötenquartetts bezog.

Die musikalische Zeitreise begann im Spanien des 14. Jahrhunderts. Mit "O virgo splendens", einem Pilgerlied an die Gottesmutter, stimmten die vier Flötistinnen vom Ensemble Chalilio die Zuhörer im restlos gefüllten Aystettener Porzellanzimmer ein.
Unter dem Namen Chalilio, abgeleitet vom hebräischen Wort für ein Blasinstrument, widmen sich die vier Musikerinnen seit 1994 der ganzen Breite der Blockflötenliteratur. Carola Bodanowitz, die in Hildesheim Kulturpädagogik studierte und in Aystetten nicht nur zur Flöte, sondern auch in die Saiten der Harfe griff, Petra Jaumann-Bader, Eva Langenwalter, beide Absolventinnen des Augsburger Leopold-Mozart-Konservatoriums, und Marion Kopeinig, die ihre musikalische Ausbildung in Graz und Wien erfuhr, bewiesen auf Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöte, dass es wahrlich nicht immer Blech sein, sondern dass auch Holzblasinstrumente entzücken können.

Umfangreiches Können

Ob beim Tanz des spätmittelalterlichen Komponisten Guillaume de Machaut, Sekretär des Böhmenkönigs Johann von Luxemburg, bei einer Canzone aus der klassischen Blockflötenliteratur des Italieners Girolamo Frescobaldi (1583 - 1643) oder der Chaconne aus der Feder des Engländers Henry Purcell (1659 - 1695), Chalilio zog alle Register ihres umfangreichen Könnens.
Doch auch Musik des 20. Jahrhunderts lag auf den Notenpulten des Quartetts: Etwa das dreisätzige "Jazz Triptych" (1996) von Greg Mc Kernon, dessen rhythmische Finessen im Schlusssatz ebenso gemeistert wurden wie die virtuosen Passagen, oder ein Blockflötenarrangement aus dem Zyklus "Play Piano Play" des exzentrischen und vor zwei Jahren verstorbenen österreichischen Pianisten Friedrich Gulda, bekannt für seine Interpretationen der Beethoven-Sonaten, doch auch als Jazzsaxophonist und am Schlagzeug tätig.
Dass Musik vom Herzen kommen müsse, um auch wieder zu Herzen zu gehen, schrieb Johann Joachim Quantz, ein Schüler von Jan Dismas Zelenka und der Flötenlehrer Friedrichs des Großen in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Aus der selben Zeit stammen auch die einzigartigen Fayence-Fliesen mit ihren Landschaften und Chinoiserien und der feine Deckenstuck im Aystettener Porzellanzimmer. Ambiente und Musik verbanden sich an diesem Abend harmonisch.
Und der begeisterte Schlussapplaus des Publikums bestätigte den Titel des Konzertprogramms: "Alles nur vom Feinsten" aufs trefflichste.

Christof Paulus
(AUGSBURGER ALLGEMEINE vom 19.11.02)
Zurück zum Seitenanfang


Erstaunliche Vielfalt eines häufig unterschätzten Instruments: Konzertereignis mit 24 Blockflöten

Eine zauberhafte musikalische Bescherung mit dem Blockflötenquartett Chalilio in Bodenmais

Bodenmais. Gut besucht war das Konzert mit dem Blockflötenquartett "Chalilio", zu dem das Katholische Kreisbildungswerk Regen zusammen mit dem Markt Bodenmais eingeladen hatte. Sehr zur Freude auch des engagierten evangelischen Pfarrers, der die Künstlerinnen und das Publikum warmherzig in der Johanneskirche willkommen hieß.
Wer bisher geglaubt hat, die Blockflöte sei lediglich ein Kinderinstrument, wurde am Freitag auf köstlichste Weise eines Besseren belehrt: Vier junge Damen aus dem Alpenraum, die ihre Begeisterung mühelos dem Publikum mitteilten, demonstrierten in einem mannigfaltigen und anspruchsvollen Konzert, dass in diesem Instrument eine ganze Menge an Ausdrucksmöglichkeiten schlummert. Und dass diesem Instrument, das so wunderbar mild klingt und doch so wandlungsfähig ist, oft Unrecht getan wird.
Carola Bodanowitz, Eva Langenwalter, Marion Kopeinig und Petra Jaumann-Bader präsentierten von der Sopranino- bis zur Bassflöte alle Mitglieder der Blockflötenfamilie.
Ein Sammelsurium aus Pflaumen-, Ahorn-, Buchs- und anderen Hölzern wurde in der Pause vom Publikum bestaunt - und zeigte dabei, dass man in eine Flöte auch hineinsingen oder mit besonderer Atemtechnik die skurrilsten Töne aus diesem Instrument locken kann.

Petra Jaumann-Bader lockerte das Konzert auf mit sachlichen Informationen zur Instrumentenkunde: Eine der größten Flöten mit einem Knick stellte sich als Bassflöte

heraus, die wegen dieser Bauart leichter zu greifen ist. Bei den kleinen Einführungen zu den Werken aus ganz Europa und mehreren Jahrhunderten fühlten sich die Zuhörer gut informiert. Man hört ganz anders zu, wenn man über ein Musikstückerst einmal etwas erzählt bekommt, ob das nun ein auf einem Stein in Griechenland gemeißeltes Musikstück oder der Jazz Triptych von Greg Mc Kernon aus dem Jahr 1996 ist. Außerdem waren Werke zu vernehmen zum Beispiel von Melchior Vulpius, Guillaume de Machaut, Joseph Bodin de Boismortier, Friedrich Gulda, Johann Pachelbel und Diego Ortiz.
Aber an diesem Abend waren nicht nur 24 Blockflöten in Aktion. Carola Bodanowitz hatte ihre selbstgebaute böhmische Hakenharfe dabei und begleitete unter anderem die Lauda eines anonymen Künstlers und die Chaconne von Purcell. Auch eine kleine Handtrommel war teilweise mit von der Partie. Dass die Vier auch wunderbar singen können, bewiesen sie in "O little town of Bethlehem". Ja, auch Spirituals kann man mit diesem vielseitigen Instrument sehr überzeugend blasen!

Nach diesem köstlichen Ausflug durch die Musikgeschichte wurden die vier Damen nicht ohne Zugabe entlassen. Sie präsentierten mit viel Charme zunächst einen "Tango für Elise" der sogar Beethoven zum Schmunzeln gebracht hätte. Schließlich erklang noch ein Abendkanon des englischen Meisters Thomas Thallis: "Dank sei Dir Gott" ...für den Erfinder der Blockflöte, bleibt hier nur noch hinzuzufügen!

Magdalena Proft
(BAYERWALDBOTE vom 30.12.02)
Zurück zum Seitenanfang